Verkehr
Der Verkehr in Deutschland macht knapp zwanzig Prozent der Treibhausgas-Emissionen aus. Der größte Teil stammt vom Straßenverkehr. Klar ist, im Verkehrsbereich gibt es noch viel zu tun: weniger Autos, mehr Züge, eine bessere Rad-Infrastruktur. Darum streitet Campact seit Jahren für eine echte Verkehrswende.
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Welchen Einfluss hat der Verkehrssektor aufs Klima?
Der Verkehr steht beim Klimaschutz schlecht da. Seit 1990 sind die Emissionen im Verkehr um sieben Prozent gestiegen. Damit ist der Verkehr der einzige Sektor, der in den vergangenen Jahrzehnten seine Treibhausgas-Emissionen nicht mindern konnte. Die Lücke zum Klimaziel für 2030 (Zielmarke von 85 Millionen Tonnen CO₂ bei aktuell 148 Millionen Tonnen) ist riesig.
Dafür gibt es zwei Gründe: Autos werden immer schwerer, schneller und leistungsstärker. Fortschritte bei der Effizienz von Motoren werden damit zunichtegemacht. Und der Verkehr nimmt immer weiter zu: Die Anzahl der Fahrzeuge wächst seit 1991 kontinuierlich – auf insgesamt 59,6 Millionen im Jahr 2022. Besonders im Trend liegen die extra klimaschädlichen SUVs und Geländewagen. Entlang der A5 in Hessen soll jetzt die erste Autobahn mit zehn Spuren entstehen. Dabei führen mehr Straßen nur zu mehr Verkehr. Die Folge? Immer mehr Abgase, die das Klima aufheizen.
Verkehrsminister Wissing (FDP) will die Autobahn in Berlin verlängern. Dabei könnten gerade hier kluge Verkehrskonzepte den Autoverkehr verringern.
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Verkehr verpestet Luft und Klima
Dabei hat sich die Ampel-Regierung die Klimaziele noch mal hochgesetzt: um 65 Prozent sollen die Treibhausgas-Emissionen bis 2030 sinken (im Vergleich zu 1990). Das Klimaschutzgesetz definiert Ziele für alle Sektoren: Die Emissionen im Verkehr müssen bis 2030 auf 85 Millionen Tonnen CO₂ sinken.
Jedoch verfehlt kein Sektor so massiv die jährlichen Zwischenziele wie der Verkehrssektor. Die Klimaschutzlücke wird deshalb immer größer. Um seine Ziele im Verkehrssektor zu erreichen, müssten die Emissionen 14-fach so schnell sinken wie bisher.
Warum Deutschland ein Tempolimit braucht
Weniger Autos, mehr Züge, eine bessere Rad-Infrastruktur: Im Verkehrsbereich gibt es noch viel zu tun. Doch nirgends ist CO₂-Sparen so einfach wie beim Tempolimit. Es braucht kaum Vorlauf, kostet wenig und wirkt direkt. Deutschland ist das einzige Industrieland der Welt ohne Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen. Dabei ist klar, ein Tempolimit schützt das Klima, rettet Leben und reduziert Lärm und Schmutz in den Städten.
Ein Tempolimit schützt das Klima
Um die Klimaziele zu erreichen, muss der Verkehrsbereich bis 2030 271 Millionen Tonnen CO₂ einsparen. Eine neue Studie aus dem Umweltbundesamt zeigt: Mit einem Tempolimit ließen sich viel mehr Treibhausgase vermeiden, als bisher vermutet – 11 Millionen Tonnen CO₂ jährlich. Das sind fast 30 Prozent der Emissionen, die der Verkehrssektor einsparen muss, um die Klimaziele zu erreichen.
Ein Tempolimit rettet Leben
Ein Tempolimit könnte jedes Jahr unzählige Menschenleben retten. In einem Brandenburger Pilotprojekt hat sich bei einer Begrenzung auf 130 km/h die Zahl der Unfälle nahezu halbiert. Campact fordert daher ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen und Landstraßen.