Kirchen anstrahlen lassen:
So kann es gehen
Schritt 1:
Suchen Sie ein auffälliges Gebäude bei Ihnen vor Ort aus. Es muss nicht unbedingt eine Kirche sein – vielleicht eignet sich auch eine Moschee oder Synagoge, ein Theater oder ein Gebäude der Stadtverwaltung in Ihrer Umgebung.
Schritt 2:
Finden Sie heraus, welche Ansprechperson die Idee am besten umsetzen kann. Hier ist etwas Kreativität gefragt: Kennen Sie zum Beispiel die Pfarrerin persönlich? Ist ein Freund von Ihnen im Kirchenvorstand? Oder haben Sie Kontakt zu Schauspieler*innen am Theater? Die Pfarrer*innen der Kirche können Sie im Internet oder im Gemeindeblatt recherchieren – dort finden Sie meist auch eine Telefonnummer. Oder Sie gehen am kommenden Sonntag in den Gottesdienst und fragen direkt persönlich nach.
Schritt 3:
Los geht’s: Fragen Sie, ob das Gebäude grün angeleuchtet werden kann und ob Sie dafür das Grundstück nutzen können. Besprechen Sie Ort und Zeit für die Beleuchtung am dritten Advent: Ein guter Start für das grüne Licht ist die Dämmerung zwischen 16 und 16:30 Uhr. Erzählen Sie der Ansprechperson vom Aktionswochenende und von der schockierenden Situation der Menschen an der Grenze – so überzeugen Sie sie, bei der Aktion mitzumachen.
Argumentationshilfe – die wichtigsten Infos kurz zusammengefasst:
- An der EU-Grenze zu Belarus harren Tausende Schutzsuchende bei eisigen Temperaturen an der Grenze aus – darunter auch viele Kinder.
- Die Situation ist ausweglos: Der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko treibt die Schutzsuchenden zur Grenze, dort werden sie von der polnischen Grenzpolizei abgewiesen und zurückgedrängt. Es bleibt nur das Niemandsland an der Grenze – und weil Polen und Belarus das Gebiet abriegeln, erreicht sie dort keinerlei humanitäre Hilfe.
- Viele polnische Anwohner*innen sehen dem Leid nicht tatenlos zu. Sie zünden ein grünes Licht in ihren Fenstern an und signalisieren den Schutzsuchenden: Hier bekommt ihr Hilfe, eine Decke, eine warme Suppe.
- Dieses Zeichen des Mitgefühls soll im Advent auch an vielen Orten in Deutschland erstrahlen – solidarische Menschen haben bei Campact mehr als 30.000 Kerzen-Sets bestellt, die sie am dritten Advent in ihr Fenster stellen werden.
- Vom 10. bis zum 12. Dezember – vom Tag der Menschenrechte bis zum dritten Advent – gibt es ein großes Aktionswochenende: Bundesweit leuchten Kerzen in den Fenstern, Gebäude und Kirchen strahlen in Grün. Je mehr mitmachen, desto beeindruckender wird das Bild – jede einzelne Kirche zählt!
- Mit dem grünen Licht richten Tausende Menschen eine klare Forderung an die neue Bundesregierung: Sie muss das Leid an der Grenze beenden und die Menschen in den Wäldern vor dem Tod bewahren – die Ampel-Koalition muss die Schutzsuchenden sofort aufnehmen und ihnen ein reguläres Asylverfahren ermöglichen.
Schritt 4:
Ein ganzes Gebäude in grün? Das klingt schwierig – doch mit diesen technischen Tipps wird das möglich:
- Sie brauchen Strom, Scheinwerfer und grüne Filter.
- Strom können Sie wahrscheinlich direkt von Ihrer Kirche benutzen – sonst können Sie freundlich bei den Nachbar*innen fragen. Denken Sie daran, ausreichend Verlängerungskabel mitzubringen und befestigen Sie die Kabel sicher am Boden, damit sich niemand verletzt. Bringen Sie hierfür am besten starkes Tape mit. Achten Sie bei feuchter Witterung darauf, dass alle Verbindungen geschützt sind, um einen Kurzschluss zu vermeiden.
- Scheinwerfer können sie am besten bei einer Veranstaltungstechnik-Firma mieten. Ob Hochzeiten, Konzerte oder Straßenfeste – fast überall gibt es Firmen, die solche Events umsetzen. Rufen Sie an und fragen Sie, ob sie Leuchtstrahler für die grüne Beleuchtung ausleihen können. Die Strahler sollten am besten 70 bis 90 Watt und LED-Lichter haben und für draußen geeignet sein. Falls sie keinen Strom vor Ort haben, können Sie über Veranstaltungstechniker*innen auch Generatoren mieten. Wenn Sie keinen Veranstaltungstechniker finden, dann können sie auch bei kleinen Theatern oder bei Freilichtbühnen nachfragen – häufig finden Sie dort die nötige Technik. Ein anderer guter Hinweis sind Baufimen, die ihre Baustellen beleuchten: Mit solchen Strahlern lässt sich eventuell ein kleinerer Teil des Gebäudes angestrahlen. Mit etwas Glück finden Sie diese Strahler auch in gut ausgestatteten Baumärkten.
- Farbfilter sind bei den meisten Strahler direkt mit dabei – so können Sie das Licht ganz einfach grün einfärben. Sonst können Sie grüne Filter oder Folien über die Strahler legen – die finden Sie auch bei den Veranstaltungstechnik-Firma oder auch in jedem gut sortierten Bastelladen. Vorsicht: Achten Sie unbedingt auf geeignete, hitzebeständige Folien!
- Ein letzter Tipp, der alles ganz einfach machen kann: Oft werden Kirchen und andere Gebäude sowieso eingestrahlt – zum Beispiel über Leuchten im Boden. Wenn Sie hier einfach die grüne Folien über das Licht legen, dann leuchtet das Gebäude in nur einem Schritt grün.
- Natürlich müssen Sie nicht das gesamte Gebäude grün anstrahlen – konzentrieren Sie sich am besten auf einen markanten Bereich: Stellen Sie die Strahler zum Beispiel am Eingang der Kirche auf. So wird der Aufwand kleiner und der grün leuchtende Kircheneingang lässt sich gut fotografieren.
- Sie wissen an einem Schritt nicht weiter und brauchen Tipps? Dann schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an grueneslicht@campact.de. Unser Team versucht dann, Sie zu unterstützen und Fragen zur Umsetzung zu beantworten.
Schritt 5:
Eine grün leuchtende Kirche – von diesem Symbol der Solidarität sollen möglichst viele Menschen mitbekommen. Machen Sie deshalb unbedingt ein Foto von der Beleuchtung. Meist funktioniert das bei Dämmerung mit einem handelsüblichen Smartphone – mit einer guten Spiegelreflexkamera wird das Foto noch besser.
Gerne können Sie das Foto selbst in den sozialen Netzwerken veröffentlichen und den Hashtag #GrünesLichtfürAufnahme benutzen. Oder Sie schicken uns Ihr Foto mit dem Namen des*der Fotografierenden an fotos@campact.de zu – dann verbreiten wir es auf unseren Kanälen und ihr Foto leuchtet gemeinsam mit vielen weiteren grünen Lichtern im Internet.
Kennen Sie Menschen, die bei Ihrer Lokalzeitung arbeiten? Laden Sie sie doch zur Aktion ein – mit etwas Glück schafft es die grün leuchtende Kirche so auch in die Medien.