Mehr als 300.000 Menschen fordern Cem Özdemir auf: Glyphosat endlich verbieten!

Glyphosat Verbot: Campact startet einen Appell
Glyphosat-Verbot unterzeichnen / Foto: Jenny Harbauer/Campact e.V. [CC BY-NC-ND 3.0]

Verden/Berlin, 5. Oktober 2023. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir muss gegen die geplante weitere Zulassung von Glyphosat in der EU stimmen. Dies fordern bereits mehr als 300.000 Menschen in einem gemeinsamen Online-Appell der Bürgerbewegung Campact und der Verbraucherorganisation foodwatch. Das Ackergift trage maßgeblich zum Verlust der biologischen Vielfalt bei, schädige erwiesenermaßen die Bodengesundheit sowie Wasserorganismen und belaste unser Grundwasser, kritisieren die beiden Organisationen. Laut Weltgesundheitsorganisation ist das Totalherbizid wahrscheinlich krebserregend. Trotzdem will die EU das Ackergift für weitere zehn Jahre zulassen. Am 13. Oktober soll final entschieden werden.

“Deutschlands Stimme ist in Brüssel entscheidend: Auf keinen Fall darf sich die Bundesregierung, wie bei der letzten Abstimmung, enthalten. Als grüner Landwirtschaftsminister ist Cem Özdemir in der Pflicht dafür zu sorgen, dass der Bienenkiller Glyphosat endlich verboten wird. Das Totalherbizid gehört nicht auf unsere Äcker”, so Matthias Flieder, Campaigner bei Campact.

Annemarie Botzki, Campaignerin bei foodwatch Deutschland: „Um Verbraucher:innen zu schützen und unsere Ernährung zu sichern, brauchen wir dringend einen kompletten Ausstieg aus der Pestizid-Landwirtschaft – ein Glyphosat-Verbot wäre ein bedeutsamer Schritt. Glyphosat ist nur die Spitze des Eisbergs einer fatalen Pestizid-Abhängigkeit der EU-Landwirtschaft.“

Glyphosat ist das weltweit am häufigsten genutzte Unkrautvernichtungsmittel. Das Totalherbizid tötet nahezu jede Pflanze, die gentechnisch nicht so verändert wurde, dass sie den Einsatz überlebt. Das entzieht Arten wie Insekten oder Feldvögeln, die an Ackerlebensräume gebunden sind, die Nahrungsgrundlage. Der Wirkstoff gelangt zudem von den Feldern in Teiche, Flüsse und Seen und zerstört dort die Lebensräume von Mikroorganismen wie Würmern, Insekten und Spinnen.

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