Nach Protesten gegen Wasserraub für Erdbeeranbau: Spanien stoppt Gesetz zu illegalen Brunnen in Doñana-Nationalpark

Im spanischen Nationalpark Doñana wollte die örtliche Regierung Wasserraub für den Erdbeeranbau erlauben. Dabei trocknet der Park seit Jahren aus. Dagegen hat Campact heftig protestiert – mit Erfolg: Das gefährliche Gesetz hat die Regierung zurückgenommen!
Im spanischen Nationalpark Doñana wollte die örtliche Regierung Wasserraub für den Erdbeeranbau erlauben. Dabei trocknet der Park seit Jahren aus. Dagegen hat Campact heftig protestiert – mit Erfolg: Das gefährliche Gesetz hat die Regierung zurückgenommen! Foto: Campact e.V.

Verden/Berlin/Sevilla, 8. November 2023. In einem der wichtigsten Naturschutzgebiete Europas, dem Doñana-Nationalpark in Südspanien, bleibt Wasserraub für den Erdbeeranbau verboten. Die andalusische Lokalregierung zog ein Gesetz zurück, mit dem bereits bestehende, illegal gebaute Brunnen legalisiert werden sollten. Das lag auch an den massiven Protesten von Verbraucher*innen aus Deutschland. Mehr als 270.000 Menschen hatten einen gemeinsamen Appell der Bürgerbewegung Campact und der Verbraucherorganisation foodwatch unterzeichnet und die großen deutschen Supermarktketten aufgefordert, keine Erdbeeren mehr aus dem von Dürre bedrohten Gebiet zu verkaufen. Denn gerade der Erdbeeranbau in der Region trocknet das Feuchtgebiet in Andalusien zunehmend aus.

Die Kampagne für einen Verkaufsstopp in Deutschland sorgte für tagelange Debatten im spanischen Wahlkampf, viele Medien berichteten. Auch der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez äußerte sich. Juan Manuel Moreno, Ministerpräsident der Region Andalusien, kündigte nun kürzlich an, das Gesetz zurückzuziehen.

Friederike Gravenhorst, Campact-Campaignerin: „Das Gesetz ist vom Tisch und für das Wassermanagement ist immerhin ein Plan angekündigt. Hier haben sich Verbraucher*innen gegen die Interessen von gigantischen Agrarkonzernen durchgesetzt und ein Weltnaturerbe erstmal vorm Austrocknen bewahrt. Was für ein Erfolg!”

Chris Methmann, Geschäftsführer von foodwatch sagte: “Saftige Erdbeeren in deutschen Supermärkten sorgen für Dürre in einem einzigartigen Naturparadies in Spanien. Eine Legalisierung der unzähligen illegal errichteten Brunnen hätte die Lage im Doñana Nationalpark noch verschärft. Gut, dass die Pläne gestoppt wurden.”

Zwei zentrale Ziele hatte die Kampagne: Das Gesetz für weitere Wasserförderung zu verhindern sowie einen Anstoß für ein durchgeplantes Wassermanagement in der Region zu geben. Der Doñana-Nationalpark in Südspanien ist ein Zufluchtsort für zahlreiche Tierarten, unter anderem Flamingos, Kaiseradler und Luchse. Seit Jahrzehnten kämpfen Naturschützer*innen für seinen Erhalt. 

TEILEN

Auch interessant

Pressemitteilung WeAct-Petition gegen Neonazi-Aufmarsch in Chemnitz Pressemitteilung Demokratieprojekte in Gefahr, weil Merz blockiert Pressemitteilung Campact: 235.000 Unterschriften für den Erhalt von ARD und ZDF Pressemitteilung Globaler Klimastreik am 20.9.: Breites Bündnis fordert sozial gerechten Klimaschutz – Spart nicht unsere Zukunft kaputt Pressemitteilung WeAct Bewegt-Was-Preis 2024: Beste Petition gesucht Pressemitteilung BVerfG-Schutz: “Pläne weisen empfindliche Lücke auf” Pressemitteilung 124.218 Menschen gegen zehnspurigen Ausbau der A5 Pressemitteilung Umfrage: Aktuelles Stimmungsbild zum Klima- und Hochwasserschutz in Deutschland Pressemitteilung WeAct-Erfolg: Privatisierung der BVVG-Flächen gestoppt Pressemitteilung Klimageld: Ökosoziales Bündnis fordert sofortige Einführung des Klimagelds und startet mit der Auszahlung an 1.000 Personen