Umfrage: Deutliche Mehrheit lehnt AfD-Ausschussvorsitze im Bundestag ab

Eine klare Mehrheit von 59 Prozent der deutschen Bevölkerung spricht sich dagegen aus, dass die AfD Ausschussvorsitze im neuen Bundestag übernimmt, sofern sie vom Bundesamt für Verfassungsschutz als “gesichert rechtsextrem” eingestuft wird. Unter der befragten Union-Anhängerschaft lehnen ganze 75 Prozent AfD-Ausschussvorsitze ab. Dies zeigt eine aktuelle repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar, die im Auftrag der Kampagnen-Organisation Campact durchgeführt wurde.

In der Umfrage gaben zudem 65 Prozent der Befragten an, dass sie eine „normale“ Behandlung einer als rechtsextrem eingestuften Partei ablehnen. Diese Haltung steht im deutlichen Widerspruch zu Äußerungen von CDU-Politiker Jens Spahn, der Mitte April vorgeschlagen hatte, der AfD als „normale Oppositionspartei“ zu begegnen und ihr den Vorsitz wichtiger Ausschüsse zu überlassen. Eine überwältigende Mehrheit von 83 Prozent der befragten Unions-Anhänger*innen sprechen sich gegen Spahns Vorschlag aus.

Dr. Felix Kolb, Geschäftsführender Vorstand Campact e.V.: “Die Ergebnisse sind in ihrer Klarheit beeindruckend. Besonders die Unions-Anhängerschaft sendet ein eindeutiges Zeichen an ihre Parteispitze: Keine Normalisierung von Rechtsextremen! Damit distanzieren sich die Unionswähler eindeutig von Spahn und Co. Und auch die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler insgesamt will nicht, dass parlamentarische Prozesse in die Hände der AfD geraten. Stattdessen erwarten sie gerade von der Union einen konsequenten Schutz der demokratischen Institutionen vor rechtsextremen Einflüssen.”

Als Ausschussvorsitzende könnten Vertreter*innen der AfD zentrale parlamentarische Prozesse kontrollieren und demokratische Abläufe gezielt behindern. Um dies zu verhindern, hat Campact den Appell “Bundestag: Keine Schlüsselposten für die AfD!” gestartet, den bereits 425.000 Menschen unterschrieben haben.

Die Daten wurden im Zeitraum vom 17. bis zum 18. April 2025 von Kantar erhoben. Insgesamt wurden 1.000 Wahlberechtigte online befragt.

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