Schufa: Konto-Check gestoppt!

Wir haben es geschafft: Die Schufa lässt von ihrem dreisten Konto-Check ab! 2020 hatte die Auskunftei einen Plan für ein neues Produkt mit dem Namen „CheckNow“. Über 380.000 Campact-Unterstützer*innen stellten sich mit einem Appell gegen die Konto-Schnüffelei der Schufa – mit Erfolg. Durch den öffentlichen Druck konnten wir die Schufa von ihrem Plan abbringen.

Mit einer Aktion vor der Schufa-Zentrale in Wiesbaden sorgten wir für Aufsehen – der Konto-Check ist gestoppt!

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Schufa: Finger weg von meinem Konto Ob Kontostand oder Gehalt: Mit diesen Informationen will die Schufa ihre Datenmacht ausbauen. Und nutzt dazu unsere Abhängigkeit vom Schufa-Score aus. Schütze Deine Daten – sag Nein zu diesen Ausspäh-Plänen! Appell unterzeichnen Die KI-Revolution – Theory of Change 33 Übernimmt bald künstliche Intelligenz all unsere ungeliebten Aufgaben – oder doch die Macht über uns? Wir werfen einen Blick auf die Chancen und Risiken von Chat GPT & Co und fragen uns, welche Regeln KI braucht. Mehr erfahren Erfolg: WhatsApp knickt ein Nach massiver Kritik an den neuen WhatsApp-Datenschutzbestimmungen lenkt der Mutterkonzern Facebook ein. Das ist auch der Erfolg von über 250.000 Campact-Unterstützer*innen. Mehr erfahren

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5-Minuten-Info

Die Schufa Holding AG ist die bekannteste und größte deutsche Wirtschaftsauskunftei. Sie ist keine staatliche Behörde, sondern ein privater Konzern – und sammelt für ihre Vertragspartner*innen Informationen über die Kreditwürdigkeit von Verbraucher*innen. Schufa steht für „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“. 

Die Auskunftei besitzt Daten von 67,5 Millionen Menschen in Deutschland und erstellt Prognosen über ihre Zahlungsfähigkeit. Jede*r Verbraucher*in erhält eine Bewertung – den sogenannten Schufa-Score.

Das Scoring-Verfahren der Schufa ist höchst intransparent. Die Schufa weigert sich, Informationen zum Verfahren preiszugeben und stuft es als Geschäftsgeheimnis ein. Viele Menschen erklärte die Auskunftei ohne jegliche Negativeinträge zum Risikofall – das ergab eine Recherche des Bayerischen Rundfunks und des Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Den Grund erfahren die Verbraucher*innen nicht. Auch werden offenbar junge Männer generell als höheres Risiko eingestuft. Fest steht: Die Prognosen der Schufa beruhen auf teilweise höchst fragwürdigen Annahmen. Man könnte auch sagen: auf Vorurteilen.

Meist weiß die Schufa weniger, als wir denken. Bei fast einem Viertel der Verbraucher*innen basiert die Bewertung auf maximal drei Informationen – zum Beispiel, ob die Person ein Girokonto oder eine Kreditkarte hat. Trotzdem behauptet die Schufa, die Kreditwürdigkeit genau prognostizieren zu können. 

Viele Banken, Firmen und Vermieter*innen vertrauen auf die Bewertungen der Auskunftei. Allerdings gibt es statistisch betrachtet genau drei Hauptursachen für Zahlungsausfälle: Arbeitslosigkeit, Krankheit und Scheidung. Nichts davon kann der Schufa-Algorithmus vorhersagen.

Ein guter Schufa-Score ist oftmals Voraussetzung für einen Mietvertrag, einen Handyvertrag oder einen Bankkredit. Ein schlechter Score kann also schwerwiegende Auswirkungen haben. Dennoch sind Verbraucher*innen meist gezwungen, sich von der Schufa bewerten zu lassen – zum Beispiel, damit sie auf dem Wohnungsmarkt überhaupt eine Chance haben.

Mit CheckNow macht die Schufa Verbraucher*innen mit einem schlechten Score Hoffnung auf eine zweite Chance: Dafür müssen sie zustimmen, dass die Auskunftei ihre Kontoauszüge einsehen darf. 

Doch das könnte nur der Anfang sein: Der Blick in die Kontoauszüge ist der Versuch der Auskunftei, ihren Datensatz kräftig aufzustocken. Gehalt, Miete und Konsumgewohnheiten – all diese Informationen wären dann keine Privatsache mehr. Auch über die Unterhaltszahlungen für uneheliche Kinder oder die Überweisung an den Psychotherapeuten wüsste die Schufa dann Bescheid.

Schufa will Konten der Deutschen durchstöbern”, Süddeutsche Zeitung Online, 26. November 2020
Schufa will Kontodaten auswerten”, Netzpolitik.org, 27. November 2020
„Schufa-Scoring: Regierung stellt Geschäftsinteressen über Datenschutz“, Netzpolitik.org, 12. Juni 2015

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